Modul 2: Mobilität

Modul 2 - Donnerstag der 22.04.2021, 17:00-18:30 Uhr: Was bedeuten 180 € / t CO  für den Mobilitätsbereich?

Das Auto gilt als der Deutschen liebstes Kind, die Automobilbranche als Deutschlands Vorzeigeindustrie. Zugleich ist der Verkehrssektor das Sorgenkind des Klimaschutzes – ohne die Corona-Pandemie hätten wir hier kaum Emissionsreduktionen gegenüber dem Jahr 1990 beobachtet.

Wie kann dennoch die Klimaneutralität bis 2050 auch in diesem Sektor erreicht werden? Ist es zielführend, mit Einzelmaßnahmen eine Vielzahl von Alternativen zu fördern: batterieelektrische Fahrzeuge, den öffentlichen Verkehr, Verkehrsverlagerung hin zu Fuß- und Radwegen, verkehrssparende Siedlungsstrukturen? Oder sind es zielkonforme preisliche Maßnahmen wie 180 €/t CO zu einer substantiellen Emissionsminderung im Verkehrssektor beitragen?

Diesen und weiteren Fragen widmete sich unsere Podiumsdiskussion im zweiten Teil unserer Reihe HEMF-Talks 2021 am 22.04.2021 mit Christoph Erdmenger (Abteilungsleiter "Nachhaltige Mobilität" im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Kurt-Christian Scheel (Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie, VDA).

Anmerkung: 180 €/t CO entsprechen einem Aufschlag von 50 bis 57 ct pro Liter Kraftstoff. Ist das zu viel? Oder zu wenig?

Vortragsfolien

Dr. Kurt-Christian Scheel (Verband der Automobilindustrie, VDA) - 180 €/t CO₂ im Jahr 2030: Wissenschaftlich geboten - ökonomisch unvernünftig?

Aufzeichnung

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Teilnehmer:

Christoph Erdmenger (Bündnis 90, Die Grünen/Abteilungsleiter "Nachhaltige Mobilität" Verkehrsministerium Baden-Württemberg):

Nach einem Studium der Geoökologie und einigen Semestern Volks­wirt­schafts­lehre an der TU Karlsruhe wurde Christoph Erdmenger Umwelt­wissen­schaftler beim Städtenetzwerk ICLEI. Hier entwickelte er zwischen 1996 und 1999 zusam­men mit Konrad Otto Zimmermann und Holger Robrecht das kommunale Umwelt­managementsystem ökoBUDGET.
Ab 2000 baute er den Bereich „Öko-effizientes Wirtschaften“ mit Schwerpunkt auf umweltfreundlicher Beschaffung auf und entwickelte die Procura+ Kam­pagne für nachhaltiges Beschaffungswesen. Danach arbeitete er beim Um­welt­bundesamt von 2004 bis 2008 als Leiter des Fachgebiets „Nachhaltige Energieversorgung“ und war 2007 maßgeblich an der Strategie zur 40 %-igen CO2-Emissionsminderung in Deutschland bis 2020 beteiligt. Von 2008 bis zu seinem Wechsel in den Landtag von Sachsen-Anhalt leitete er das Fachge­biet „Umwelt und Verkehr“, das 2009 eine Strategie für nachhaltigen Güter­verkehr in Deutschland vorlegte. Seit 2013 leitet er die Abteilung "Nachhaltige Mobilität" im Ministerium für Verkehr Baden-Württem­berg. Dort ist er unter anderem für Klimaschutz im Verkehr, Elektromobilität, Luft­reinhaltung, Lärmschutz und Radverkehr zuständig.

Dr. Kurt-Christian Scheel (Verband der Automobilindustrie):

Dr. Kurt-Christian Scheel ist seit 2018 Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie e.V. und war auch zuvor über 10 Jahre in leitender Funktion bei anderen Organisationen tätig. Er arbeitete u.a. als Leiter der Abteilung Politik und Regierungsbeziehungen der Robert Bosch GmbH und als Geschäftsführer von econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft. Von 1996 bis 2009 war er für den Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. tätig. Herr Scheel studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Kiel und promovierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.